Kerze

Kerze

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Ker|ze ['kɛrts̮ə], die; -, -n:
meist zylindrisches Gebilde aus gegossenem Wachs o. Ä. mit einem Docht in der Mitte, der mit ruhiger Flamme langsam brennt und dessen Funktion es ist, Licht zu spenden:
eine Kerze anzünden.
Zus.: Adventskerze, Duftkerze, Stearinkerze, Wachskerze, Weihnachtskerze.

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Kẹr|ze 〈f. 19
1. zylindrischer Beleuchtungskörper aus Stearin, Wachs, Talg, Paraffin mit einem Docht aus geflochtener Baumwolle (Altar\Kerze, Stearin\Kerze, Wachs\Kerze, Weihnachts\Kerze)
2. 〈veraltet〉 Maßeinheit der Lichtstärke
3. 〈kurz für〉 Zündkerze
4. kerzenähnl. Gebilde, (bes.) kerzenähnl. Pflanzenblüte (Kastanien\Kerze)
5. Turnübung, bei der Beine u. Rumpf aus der Rückenlage gerade nach oben gestreckt werden, so dass nur noch Kopf, Nacken, Schultern u. Arme den Boden berühren; Sy Nackenstand
6. 〈Fußb.〉 Steilschuss
● die \Kerzen anzünden, auslöschen, ausbrennen lassen; die \Kerzen auswechseln, reinigen Zündkerzen; \Kerzen gießen, ziehen; die \Kerze machen 〈Turnen〉; eine \Kerze schießen; für einen Altar, einen Heiligen, die Muttergottes eine \Kerze stiftengegossene, gezogene \Kerze [<ahd. charza, kerza „Kerze“; Herkunft nicht gesichert]

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Kẹr|ze; Abk.: K (in den Einheitenzeichen HK u. IK): veraltete Bez. für die Einheit der Lichtstärke in den Systemen Hefner-Kerze u. internationale Kerze.

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Kẹr|ze , die; -, -n [mhd. kerze, ahd. charza, kerza, H. u.]:
1. meist zylindrisches Gebilde aus gegossenem Wachs, Stearin, Paraffin o. Ä. mit einem Docht in der Mitte, der mit offener Flamme brennend Licht gibt:
eine dicke, wächserne K.;
die K. flackert, tropft;
die K. brennt herunter, brennt hell, unruhig;
eine K. anzünden, anstecken, auslöschen, auspusten, ausmachen;
-n gießen, ziehen;
Ü die -n (Blütenstände) der Kastanien.
2. Kurzf. von Zündkerze.
3. (Turnen Jargon) Nackenstand:
eine K. machen.
4. (Fußballjargon) steil in die Höhe geschossener Ball:
eine K. schießen.
5. (Physik veraltet) Candela.

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Kerze,
 
1) allgemein: meist zylindrisch geformte Lichtquelle aus Paraffin, Stearin, Talg, Wachs u. a., mit einem aus imprägnierten Baumwollfäden geflochtenen Docht in der Mitte. Die als Brennstoff dienende Kerzenmasse (meist zwei Drittel Paraffin, ein Drittel Stearin) enthält zusätzlich Härtungsmittel und Trübungs- beziehungsweise Farbstoffe; die Dochte werden zur Erhöhung ihrer Brennbarkeit mit einer Lösung von Bor- und Schwefelsäure gebeizt. Kerzen brennen mit offener Flamme ab, die v. a. durch verdampfende Kerzensubstanz gespeist wird; der Docht saugt dabei durch seine Kapillarwirkung die verflüssigte Kerzensubstanz empor.
 
 
Die Griechen scheinen die Kerzen gar nicht oder erst spät durch die Römer kennen gelernt zu haben; die Römer selbst kannten sie als Talg-, Pech- und Wachskerze. Sehr früh sind Kerzen im christlichen Kultus bezeugt (seit dem 3. Jahrhundert bei Begräbnisfeiern belegt). Seit dem Mittelalter war die Kerze die gebräuchlichste Beleuchtungsart. Die Kerzen für die Kirchen durften nur aus reinem Bienenwachs hergestellt werden, die Haushaltungen benutzten auch billigere Unschlittkerzen (aus minderwertigem Rinder- oder Hammeltalg). 1818 erzeugten H. Braconnot und M. E. Chevreul die ersten Stearinkerzen; ein verbessertes Verfahren entwickelte 1831 A. de Milly unter Ausnutzung der billigen Verseifung der Fette mit Kalk und Zersetzung der Kalkseife mit Schwefelsäure. Als um 1830 das Paraffin entdeckt war, stellte 1837 E. Sellique erstmals Paraffinkerzen her.
 
Der Gebrauch von Kerzen ist im Rahmen der christlichen Liturgie (Gottesdienst, Spendung von Sakramenten und Sakramentalien) vielfach üblich und vorgeschrieben. V. a. im Bereich des Totenkults war das Anzünden von Kerzen schon vorchristlicher Brauch, der von den Christen übernommen, mit der auf Jesus Christus bezogenen Lichtsymbolik (Jesus Christus als »das Licht der Welt«) verbunden. Im Mittelalter wurde das Aufstellen von Kerzen an Altären und Heiligenbildern, das Mittragen von Kerzen bei Prozessionen sowie die Taufkerze und (im katholischen Bereich) die Erstkommunionkerze, die später als Sterbekerze verwendet wurde, allgemein üblich. Die Osterkerze in der Osternachtfeier ist erstmals im 5. Jahrhundert, die Kerzenweihe in der katholischen Kirche (Lichtmess) seit dem frühen Mittelalter bezeugt. Das Kerzenopfer ist eine Zeremonie der katholischen Weiheliturgie: Der neu geweihte Kleriker, Bischof, Abt (Äbtissin) überreicht dem weihenden Bischof beim Offertorium eine brennende Kerze. Das Stiften von Opferkerzen ist in der orthodoxen Kirche weit verbreitet und bildet dort, wie auch in der katholischen Kirche, besonders ein Element der Marien- und der Heiligenverehrung.
 
 2) Physik: veraltete Bezeichnung für die Einheit der Lichtstärke, für die verschiedene Standards in Gebrauch waren. (Hefner-Kerze, Hefner-Alteneck, Friedrich von; Candela)
 
 3) Verbrennungsmotoren: Kurzbezeichnung für Zündkerze.
 

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Kẹr|ze, die; -, -n [mhd. kerze, ahd. charza, kerza, H. u.]: 1. meist zylindrisches Gebilde aus gegossenem Wachs, Stearin, Paraffin o. Ä. mit einem Docht in der Mitte, der mit offener Flamme brennend Licht gibt: eine dicke, wächserne K.; am Heiligen Abend ... Ein Plastikbaum blinkt mit elektrischen -n (Glühlampen in Form von Kerzen; Eppendorfer, St. Pauli 203); die K. flackert, tropft; die K. brennt herunter, brennt hell, unruhig; Trübes Regenwasser tropfte durch die Dachziegelspalten. Die K. verlöschte zischend (Strittmatter, Wundertäter 185); die -n in den Laternen waren niedergebrannt (Kafka, Schloß 126); eine K. anzünden, anstecken, auslöschen, auspusten, ausmachen; -n gießen, ziehen; einem Heiligen eine K. stiften; ... lag ... ein Mensch im Priesterrock auf den Knien und las bei dem Schein einer blakenden K. (Langgässer, Siegel 299); Im müden Schein einer sich allmählich verzehrenden K. gewahrte ich außer dem Bett einen ungehobelten Tisch (Habe, Namen 330); ihr Leben verlosch still wie eine K.; Ü die -n (Blütenstände) der Kastanien. 2. kurz für ↑Zündkerze: die -n sind verölt, verrußt, total verdreckt; die -n auswechseln, reinigen. 3. (Turnen Jargon) Nackenstand: ... einen Soldaten, der auf dem Rücken lag und die Beine hochstreckte, als wolle er eine K. machen (Ott, Haie 281). 4. (Fußball Jargon) steil in die Höhe geschossener Ball: eine K. schießen. 5. (Physik veraltet) Candela: eine Lampe von 100 -n.

Universal-Lexikon. 2012.

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